Hemsbach, 30. Dezember 2013. (red/pm) Mit „Liebe“, einem Film über die bedingungslose Liebe im hohen Alter, der 2012 mit der Goldenen Palme in Cannes und 2013 mit dem Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet wurde, starten die „Lichtspiele – Kino (nicht nur) für Senioren“ am Dienstag, 14. Januar 2014 im Hemsbacher Programmkino „Brennessel“ ins neue Jahr.
Information der Stadt Hemsbach:

„Liebe“ am 14. Januar 2014 in der Brennessel. Quelle: Stadt Hemsbach.
Großartig gespielt, fesselnd inszeniert
Zum Film: Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva) sind alt geworden. Früher war Anne Pianistin und Klavierlehrerin, er Musikwissenschaftler. Auch Eva (Isabelle Huppert), die Tochter, ist Musikerin. Beide haben die 80 überschritten. Da bleiben gesundheitliche Beschränkungen selten aus. Das pensionierte Musiklehrer-Paar verbindet auch im hohen Alter eine große Zuneigung zueinander. Kleine Komplimente gehören zum Alltag, für winzige Missverständnisse wird sich sofort und selbstverständlich entschuldigt.
Doch dann, plötzlich beim Frühstück, kommt dieses Räderwerk der Harmonie unvermittelt ins Stocken. Die Frau hat einen geistigen Aussetzer, nur wenige Minuten zwar, doch Grund genug zur Sorge. Die folgende Operation ist eigentlich Routine mit 95 Prozent Erfolgsquote – doch irgendjemanden muss dieses Restrisiko nun einmal treffen, so will es die statistische Unerbittlichkeit. Halbseitig gelähmt kehrt Anne zurück in die Wohnung. Sie nie wieder in ein Krankenhaus zu bringen, muss der verzweifelte Mann ihr versprechen. Der Zustand verschlechtert sich so dramatisch, dass Anne dieses hoffnungslose Elend nicht länger ertragen möchte. Trotz Hilfe von Pflegekräften ist George mit dem praktischen Alltag zunehmend überfordert, von seinen psychischen Qualen ganz zu schweigen. Eva schaltet sich mehrmals ein, will die Dinge ändern. Ausrichten kann sie nichts. Die beiden Alten wollen in Ruhe gelassen werden…
Erst großer Beifall bei der Pressevorführung, dann Standing Ovations bei der offiziellen Weltpremiere in Cannes, schließlich die Goldene Palme und ein Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film – ein neuer Coup des Österreichers Michael Haneke. Vor vier Jahren stand er für „Das Weiße Band“ bereits auf dem Siegertreppchen ganz oben. Sein Thema diesmal: der Tod. Die Machart: Ein Kammerspiel mit drei Personen. Reines Kinogift, möchte man meinen. Weit gefehlt! Ein Triumph der Filmkunst und der Humanität, großartig gespielt und fesselnd inszeniert.
Plauderstunde im Anschluss
Im Anschluss an die Filmvorführung wird Gelegenheit geboten, bei einem geselligen Beisammenseinim Café Damals in der Bachgasse 100 noch miteinander zu reden. Alle Interessierten sind zu dieser gemütlichen Plauderstunde herzlich willkommen, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Info: „Lichtspiele – (nicht nur) für Senioren“ am Dienstag, 14. Januar, 14.30 Uhr in der „Brennessel“. Gezeigt wird der Film „Liebe“, F/D/A 2012; Regie: Michael Haneke; mit Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert; 127 Min.; ab 12 J.“
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